Moderator*innen von Nachbarschaftsprojekten sind unweigerlich mit der Leitung einer Gruppe von Mitwirkenden und/oder Teilnehmer:innen konfrontiert. Auch wenn diese Gruppe aus individuellem Willen und nicht aus Zwang zusammenkommt, kann die Dynamik, die dabei entsteht, manchmal sehr komplex sein. Daher ist es gut, sich auch mit dem inneren Wachstum der einzelnen Mitglieder zu beschäftigen, um ihre kollektive Aktivität zu verbessern, und sich nicht nur auf die praktischen Aspekte zu konzentrieren, die die Gemeinschaftsarbeit erfordert.

Es gibt einige Fragen, über die jeder nachdenken soll, um den Blick auf die eigene Teilnahme zu richten:

  • Warum möchte ich dieser Gruppe angehören?
  • Was ist oder was sind meine Rollen in der Gruppe?
  • Was kann ich geben und was kann ich erwarten zu erhalten?
  • Welches gemeinsame Ziel haben wir?

Auch klassische Teambuilding-Aktivitäten, die die Gruppe aus dem üblichen Kontext der Zusammenarbeit herausführen und in informelle Situationen bringen (z. B. ein Spiel einer Mannschaftssportart, eine Schnitzeljagd, ein Ausflug), können einen großen Einfluss auf die Motivation und die Stärkung der Bindungen haben, die die Gruppe zusammenhalten.

Als Moderator:in (z.B. Vorsitzende:r des Vereins) hast du die Rolle eines Peer-Leaders, da es sich nicht um eine hierarchische Struktur handelt, sondern um eine Gruppe von Freiwilligen mit gemeinsamen Zielen, Werten, Idealen und Leidenschaften. Du wirst vor allem für eine positive und friedliche  Atmosphäre bei der Durchführung von Aktivitäten verantwortlich sein und Vorschläge zur Aufgabenverteilung sowie andere organisatorische Aufgaben machen. Daher ist es wichtig, dass du dich genauso wie die anderen an der Reflexion über deine Rolle und deine Motivation, ein Teamplayer zu sein, beteiligt fühlst. Dazu kannst du entweder deinen Kollegen Vorschläge machen oder an den im Abschnitt "Mal stehen bleiben und überlegen" vorgeschlagenen Übungen teilnehmen.