Hier sind zwei Fallstudien.

 

Fallstudie: Flashmob REACT! – Assoziation Legambiente Vicenza

Die Vicenza-Abteilung von Legambiente, dem größten italienischen Umweltverband, organisierte im Rahmen des Projekts "REACT!" Ende Oktober 2021 zusammen mit einigen Jugendlichen einen Flashmob im Zentrum von Vicenza, bei dem sie auf der Suche nach auf den Boden geworfenen Kippen durch die Stadt zogen. Sie umkreisten diese und verteilten "tragbare" Aschenbecher an die Raucher. Die Initiative stieß auf großes Interesse und Neugier bei den Passanten, die stehen blieben, um Fragen zu stellen und ihre Begeisterung für eine Initiative mit großer Wirkung zum Ausdruck zu bringen, die besonders wirksam ist, um das Bewusstsein für die Bedeutung individueller Aktionen zu schärfen.    

Diese Veranstaltung verbindet die Notwendigkeit, die Bürgerinnen und Bürger von Vicenza zu sensibilisieren, keine Zigarettenkippen auf den Boden zu werfen, mit dem Vorschlag einer kreativen Lösung (die Kreise auf dem Boden) und einer Innovation (tragbare Aschenbecher). Es wäre zwar erzieherisch (vielleicht), aber nicht sehr kreativ gewesen, einige Schilder mit dem Hinweis auf das Verbot des Wegwerfens von Zigarettenkippen aufzustellen oder mit einem Schriftzug, der auf Geldbußen und Strafen hinweist. 

Legambiente kündigte die Veranstaltung über seine Kommunikationskanäle (Social Media und Newsletter) an: Du kannst Dir den Facebook-Post und das Video unter diesem Link sehen link.

 

Fallstudie: Ci sto? Affare fatica! (Bin ich bereit? Hart zu arbeiten!)

Die Sozialgenossenschaft Adelante bietet mit Unterstützung der Fondazione Cariverona seit einigen Jahren das Projekt "Ci sto? a fare fatica!" ("Bin ich bereit? Hart zu arbeiten!") für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren während der Sommermonate an. Es richtet sich an diejenigen, die sich engagieren, neue Leute kennen lernen und sich die Hände schmutzig machen wollen, um ihre eigene Umgebung besser zu machen. Das Projekt wird von lokalen Behörden (Verwaltungen, Vereinen, Ausschüssen usw.) und lokalen Erwachsenen unterstützt.

Das Projekt regt Minderjährige und Jugendliche dazu an, die Sommerzeit, eine kritische, oft erfahrungs- und bedeutungslose Zeit - insbesondere für die Generationen der Vorpubertierenden und Jugendlichen - durch konkrete Aktivitäten der Freiwilligenarbeit, des bürgerschaftlichen Engagements und der Sorge um das Gemeinwohl zu nutzen, unterstützt und begleitet von der lokalen Erwachsenengemeinschaft. Beispiele für Aktivitäten sind:

  • gesellschaftliche Maßnahmen und Dienstleistungen;
  • außerschulische Ausbildung;
  • Maßnahmen zur Pflege von Gemeinschaftsgütern;
  • Übergang zum Erwachsensein durch die Entwicklung von Fähigkeiten und Verantwortung im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements.  

Zu den erwarteten Bildungsergebnissen gehören:

  • Entwicklung einer Kultur der Freiwilligenarbeit und des aktiven bürgerschaftlichen Engagements, insbesondere bei jungen Menschen; 
  • Bekämpfung von Anfälligkeiten und Benachteiligungen bei Jugendlichen und jungen Menschen, Verhinderung und Verringerung von Prozessen der Marginalisierung und sozialen Ausgrenzung;  
  • Entwicklung und Stärkung der Beziehungen zwischen den Generationen zur wechselseitigen Weitergabe von Wissen.  

In der Praxis sind die Arbeitsgruppen in Untergruppen von zehn Jugendlichen organisiert, die kleine Arbeiten zur Landschaftspflege, zur Reinigung von Straßen und Wegen, zum Streichen von Bänken und Zäunen, zur Anfertigung von dekorativen Wandmalereien usw. ausführen. 

Jede Gruppe wird von jungen Freiwilligen (Tutor:innen) begleitet, die als Betreuer:innen und Koordinator:innen fungieren, sowie von erwachsenen "Handwerker:innen", die die technischen/handwerklichen Fähigkeiten vermitteln.

Die Arbeit der Jugendlichen wird mit einem so genannten "Erschöpfungsgutschein" im Wert von 50 € belohnt, der in den wichtigsten Bereichen des täglichen Lebens (Lebensmitteleinkauf, Kleidung, Schulbücher, Sport und Freizeit) ausgegeben werden kann. Auch die Betreuer:innen erhalten einen "Gutschein" im Wert von 100 €.