1. Einleitung

Diese Einleitung zur Themensammlung soll einen Überblick über die unterschiedlichen Dimensionen von Zugehörigkeit geben. In der medialen Debatte ist der Begriff eng mit Aspekten von Migration, Ethnizität und Nationalität verknüpft. Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt der Bandbreite des Begriffs. Wissenschaftlich betrachtet bietet Zugehörigkeit viel mehr Ansatzpunkte. Hier spielt die Selbstzuschreibung zu oder Mitgliedschaft in einer Gruppe eine zentrale Rolle. Ein solche soziale Gruppe kann hinsichtlich Größe, Intensität der Beziehungen und Formen der Kommunikation innerhalb der Gruppe variieren. Von einem Arbeitsteam über den Familien- und Freundeskreis bis hin zu so genannten "statistischen" Gruppen (etwa nach Geschlecht, Alter, Beruf) kann alles darunter fallen.

Typisch für Gruppen ist, dass Einzelne darin je nach Funktion bestimmte Rollen ausüben und eine Art sozialer Identität besteht - sich die Mitglieder der Gruppe also auch als solche wahrnehmen und von außen als solche wahrgenommen werden. In dieser Einleitung wollen wir uns deshalb auch dem Thema soziale Gruppen und soziale Identität als Grundlage für Zugehörigkeit kurz widmen.

Im Anschluss wollen wir in diesem Modul drei bedeutende Aspekte von Zugehörigkeit näher beschreiben: dem oft als kontroversiell angesehenen Begriff Heimat; dem gesellschaftlich höchst relevanten Thema Geschlecht und sexuelle Orientierung; und dem gerade für Jugendliche besonders heiklen Thema Konsum.