Es ist wichtig, dass Pädagog:innen erkennen, dass nachhaltige Entwicklung ein dynamisches und sich weiterentwickelndes Konzept ist und dass sich die Perspektiven im Laufe der Zeit erweitern werden. So wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass die oben erwähnten 27 Grundsätze nicht alle Konzepte umfassen, die mit nachhaltiger Entwicklung in Verbindung gebracht werden, und dass einige Ergänzungen folgendes umfassen (UNESCO, 2012):

  • Es sollte ein systemorientierter Ansatz verfolgt werden, bei dem Fragen der Nachhaltigkeit als Teil eines "Ganzen" und nicht als isolierte Probleme betrachtet werden.

  • Die Menschen sollten in der Lage sein, lokale Probleme in einem globalen Kontext zu verstehen und zu erkennen, dass Lösungen für lokale Probleme globale Auswirkungen haben können.

  • Die Entscheidungen einzelner Menschen können den Abbau von Ressourcen und die Produktion an weit entfernten Orten beeinflussen und vorantreiben. Unterschiedliche Perspektiven müssen einbezogen werden, bevor eine Entscheidung oder ein Urteil gefällt wird.

  • Wirtschaftliche, religiöse und gesellschaftliche Werte sollten bei der Interaktion von Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Hintergründen anerkannt werden.

  • Technik und Wissenschaft haben ihre Grenzen und können nicht alle Probleme der Menschheit lösen. 

  • Die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entscheidungsfindung auf kommunaler und staatlicher Ebene sollte gefördert werden, da diese unmittelbar davon betroffen ist. 

  • Bei der Entscheidungsfindung der Regierungen sind Transparenz und Rechenschaftspflicht zu fordern. 

  • Es sollte das Vorsorgeprinzip gelten, um die Möglichkeit schwerwiegender oder irreversibler ökologischer oder sozialer Schäden zu vermeiden, auch wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse unvollständig oder nicht schlüssig sind.